Chips sind fettig und ungesund, doch der Lust auf Knabberspaß beim Fernsehabend bleibt. Eines ist nämlich klar: ganz ohne Knabberzeug geht es manchmal nicht! Eine moderne Interpretation der ungesunden Kartoffelchips sind gedörrte und getrocknete Obst- und Gemüsescheiben, die nicht nur für Abwechslung sorgen, sondern dem Körper tatsächlich wertvolle Nährstoffe geben. Was aber macht Dörrobst und -gemüse so gesund und wie lassen sich die kreativen Alternativ-Leckereien herstellen?
Wenige Kalorien – viele Vitamine
Dörrgemüse ist knackig und knusprig, Dörrobst ist es auch und schmeckt dazu noch süß. Gedörrtes Gemüse hingegen kann gesalzen und gewürzt werden und man bekommt bestimmt nicht so schnell mehr Gelüste auf ungesunde Chips. Das liegt auch daran, dass Obst- und Gemüsechips nicht nur schmecken, sondern auch nähren. Sie enthalten sehr viele Vitamine, denn der Dörrvorgang zerstört so wenig wie nur möglich davon. Wie rohes Gemüse sind sie nicht, aber doch noch sehr nah dran. Dabei enthalten sie kaum Kalorien und es spricht nichts dagegen, sie ab und an als Knabberei zu verputzen.
Wie werden Dörrobst und -gemüse selbst hergestellt?
Die Obst- und Gemüsechips in den ökologischen, recyclebaren Verpackungen im Supermarkt hat sicherlich jeder schon einmal neben den Kartoffelchips entdeckt. Manche industriell hergestellten Alternativ-Chips mögen sogar hochwertig sein, aber sie sind auch teuer und enthalten nicht selten jede Menge extra zugeführten Zuckers. Dabei ist es so einfach selbst Obst und Gemüse in Scheiben zu schneiden und in einem Dörrautomaten schonend zu trocknen. Der Dörrautomat kostet in der Anschaffung zwar einmalig etwas mehr, er arbeitet als modernes Elektrogerät jedoch energiesparend und braucht für den Dörrvorgang ohnehin nicht viel Strom. Obst- und Gemüsechips sind besonders schnell hergestellt, denn bis die sanfte Trocknungswärme sie vollständig durchdrungen hat, dauert es selten lang.
Kann jedes Obst und Gemüse gedörrt werden?
Die meisten, aber nicht alle Obst- und Gemüsesorten eignen sich zum Dörren. Am besten eignen sich Sorten, die etwas weniger Wasser enthalten, da es dann nicht so lange dauert, bis sie eine knusprige Konsistenz erhalten. Karotten, Wirsing, Paprika, Tomaten, Blumenkohl, Zucchini oder Bohnen lassen sich zum Beispiel gut dörren, als Dörrobst geeignet sind unter anderem Aprikosen und Kiwis. Beeren lassen sich ebenfalls gut dörren, besonders solche mit einer festeren Haut wie zum Beispiel Preiselbeeren.
Schritt für Schritt zu Obst- und Gemüsechips
Die Herstellung der ersten eigenen gesunden Chips ist einfach und schnell. Mehr als das Dörrgerät, Obst und Gemüse, ein scharfes Messer und ein Schneidebrett wird dazu nicht benötigt. Mit den folgenden Schritten gelingen die ersten eigenen gedörrten Obst- und Gemüsechips:
• Obst oder Gemüse in mitteldicke Scheiben schneiden
• Dörrgerät vorwärmen
• nach Geschmack verfeinern oder würzen, z.B. mit Parmesan, Salz, Zimt, …
• Obst- oder Gemüsescheiben auf den Rosten des Dörrgeräts verteilen und je nach Sorte unterschiedlich lange trocknen lassen (möglichst nicht über 38 °C, um Rohkostqualität zu erhalten)
• Obst- oder Gemüsechips kurz abkühlen lassen und genießen oder in einem dichten Glas oder einer Dose lagern.
Dörrobst und Dörrgemüse muss abhängig von der Sorte mal kürzer, mal länger im Dörrgerät bleiben. Je mehr Feuchtigkeit die Sorte enthält, desto länger wird sie brauchen. Es empfiehlt sich, regelmäßig nach den Chips zu sehen und zu probieren, ob sie die gewünschte Konsistenz bereits erreicht haben. Wichtig dabei ist, nur eine Sorte Obst oder Gemüse pro Rost zu trocknen, da die Dörrzeiten unterschiedlich sind. Wenn nur eine Sorte auf dem Rost liegt, kann man dieses ganz einfach rausnehmen, wenn es fertig ist, und andere noch im Dörrgerät lassen. Es spricht natürlich nichts dagegen, vor dem Dörren einige Gewürze zur Verfeinerung einzusetzen – umso besser schmeckt danach das gesunde Ergebnis!
Über Autorin
Nicole Gajetzki ist für Green Power Chiemgau in der Redaktion tätig. Gesunde Ernährung, veganer Lebensstil und Raw Food zählen zu den bevorzugten Themengebieten.
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