Ist ketogene Ernährung gesund?

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Ein weitgehender Verzicht auf Kohlenhydrate kann zum Beispiel bei Erkrankungen wie Brustkrebs doch recht hilfreich sein. So jedenfalls liegen die Erfahrungen von einigen Medizinern heute. Die Frage stellt sich allerdings, ob ketogene Ernährung, also der komplette Verzicht auf Kohlenhydrate auf Dauer gesund ist bzw. hilfreich. Denn die Ernährung soll stattdessen fettreich sein. Es gibt aber tatsächlich Menschen, denen eine ketogene Ernährung helfen kann. Neben Patienten mit Brustkrebs, die ein besseres subjektives Befinden und auch über eine Stabilisierung des Gewichts berichten im Rahmen der Umstellung auf ketogene Ernährung in Verbindung mit der Behandlung des Krebses, können auch Patienten mit Gehirntumor von positiven Effekten berichten. Besonders diejenigen, bei denen Strahlen- oder Chemotherapie keine Heilung gebracht hatten, setzen auf eine Ernährung ohne Kohlenhydrate. Denn durch die Entdeckung, dass eine hohe Zuckeraufnahme bei den Tumorzellen diese zum Wachsen bringen kann, ist die Frage natürlich berechtigt, ob nicht ein Verzicht auf Zucker bzw. Kohlenhydrate ein weiteres Wachstum des Tumors verhindern kann. Allgemein legt die wissenschaftliche Literatur grundsätzlich nahe, dass eine Reduktion an Kalorien im Rahmen einer Krebstherapie sinnvoll sein kann. Gerade bei der Krebstherapie setzt man auf eine Ernährung, die vorsieht 70 Prozent Fett und 20 Prozent Proteine. Die restlichen 10 Prozent können denn Kohlenhydrate sein.

 

Wirkweise

Besonders die Erfahrungen und Erkenntnisse über den Zuckerstoffwechsel von den Krebszellen haben die Wissenschaft hier bewogen derartige Empfehlungen aussprechen zu lassen. Die ketogene Ernährung verändert auch den Stoffwechsel. Denn der Mangel an Zucker und die stattdessen zugeführte fettreiche Nahrung können dazu führen, dass der Köper aus den Fettsäuren sogenannte Ketone bilden wird. Der Stoffwechselzustand dazu wird als Ketose bezeichnet. Außerdem braucht jeder, der sich bisher sehr kohlenhydratreich und fettarm ernährt hat, meist mehrere Tage oder gar Wochen bis Ketone gebildet werden. Eine ketogene Ernährung bedeutet aber nicht, dass grundsätzlich auf Kohlenhydrate verzichtet werden soll. Bis zu 20 bis maximal 50 Gramm am Tag kann dem Körper ruhig zugeführt werden. Gerade Krebszellen vermehren sich schneller, wenn ihnen Zucker zugeführt wird.
 

Auch wenn die ketogene Ernährung auch aus der Sicht der Befürworter nur begleitend in der Krebstherapie möglich ist, hat sie auf einem anderen Gebiet eine sehr große Wirkung. Und zwar im Bezug auf die Verringerung von hohem Übergewicht. Denn mit der Umstellung der Ernährung und der Bildung von Ketonkörpern verändert bzw. verbessert sich auch die Fettverbrennung. Auf diese Weise kann auch anderen Erkrankungen wie Diabetes vorgebeugt werden. Eine ketogene Ernährung ist zudem auch zu empfehlen, wenn Erkrankungen vorliegen wie Epilepsie und Multiple Sklerose. Im Rahmen der Ernährung von an Epilepsie leidenden Kindern wird eine ketogene Ernährung schon seit Jahren erfolgreich angewandt. Und auch beim Patienten mit Multipler Sklerose hat man im Rahmen von Studien bereits einige positive Entwicklungen beobachten können.
 

Prävention gegen Alzheimer und Co.

Präventiv kann eine ketogene Ernährung indes gegen Alzheimer wirken und auch bei Parkinson. Darüber hinaus könnte eine Ernährung ohne Kohlenhydrate helfen. Denn zu viele Kohlenhydrate können den oxidativen Stress verstärken. Und dieser spielt bei neurologischen Erkrankungen eine sehr große Rolle.
 

Was ist oxidativer Stress?

Als oxidativer Stress bezeichnet man einen Vorgang, bei dem beim Stoffwechsel die sogenannte freie Radikale entstehen. Und diese wiederum sind maßgeblich für die Entstehung von Krebs verantwortlich. Die Umstellung auf eine schwere Kost aus Fetten und Proteinen verursacht allerdings anfänglich ziemlich viel Unwohlsein. So bewirkt diese Art von Ernährung zum Beispiel meist Müdigkeit, aber auch ein geistig wacheren Zustand nach einiger Zeit und vor allem auch eine Verbesserung der Beweglichkeit.
 
Bei der Umstellung der Ernährung sollte vor allem darauf geachtet werden, dass günstige Fettsäuren in die Ernährung einfließen, wie Avocado, Macadamia-Nüsse, Kokosnüsse, Kokosöl und Kokosmilch, aber auch Hering und Sardinen, Butter und Käse, ebenso wie Sahne.

Ist ketogene Ernährung gesund?

  
 



 

 

Einzelnachweise:
1. Manfred Pantförder, „Ist ketogene Ernährung gesund?“, Gesund Magazin Ernährung von 13.09.2014 http://www.onmeda.de/g-ernaehrung/ketogene-ernaehrung-3365.html, Stand der Information: 11.10.2014

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